Aus dem wilden Garten

Hovawartzucht aus dem Wilden Garten

Hallo und willkommen auf unserer Homepage!

Aus dem Wilden Garten

Die Basis bei der Aufzucht der Welpen ist die Mutterhündin, die mit ihrem Verhalten immer für die Welpen als Beispiel voran geht. Sie ist für die Welpen das Vorbild, wenn es um das Verhalten ihrer Umwelt gegenüber geht. Und sie übernehmen das Verhalten der Mutterhündin. Liebt die Hündin den Postboten - die Welpen werden das auch tun ...

Aber auch als Züchter ist es unsere Aufgabe und Freude in den ersten 8 Wochen die Aufzucht so zu gestalten, dass die Welpen sich vertrauensvoll und freudig ihrer Umwelt gegenüber verhalten können. Unsere Aufgabe ist es, die Welpen zu fördern und zu fordern. Und zwar je nach Entwicklungsstand und individuellen Bedürfnis.

Die Welpen wachsen die ersten drei Wochen im Haus im Welpenzimmer auf. Die Mütterhündin kann sich entscheiden, wo sie sich aufhalten möchte. Entweder geht sie in der Wurfkiste ihren Mutterpflichten nach, wacht davor oder nimmt ganz normal wie immer am Familienleben teil, wenn die Welpen schlafen.

In der ersten zwei Lebenswochen der Welpen ist die Fürsorge und Versorgung durch die Mutter ausschlaggebend. Wichtig ist eine entspannte und ruhige Atmosphäre im Wurfzimmer, damit die Mutterhündin und die Welpen nicht gestört werden.

Die Welpen schlafen hauptsächlich, ihr Interesse ist nur auf Nahrung ausgerichtet. Die Welpen werden mit geschlossenen Augen und Ohren geboren. Sie öffnen sich erst zwischen dem 10.-13. Tag nach der Geburt.

Die Welpen erleben aber schon eine ganzen Menge. Sie können Wärme empfinden und typische Pendelbewegungen ausführen. So "orten" sie das Gesäuge der Mutter, das deutlich wärmer ist als der Rest von Mama. Und sie finden immer wieder zu ihren Wurfgeschwistern zurück und liegen dicht zusammen. Sogenanntes Kontaktliegen, das ganz wichtig für die körperliche Entwicklung der Welpen ist.

Da sie Berührungen spüren, nehmen sie uns Züchter schon war. Deswegen ist beim täglichen Wiegen ein wenig Kuscheln ganz wichtig, um die Welpen an den Geruch und die Berührung durch uns Menschen zu gewöhnen.

Wenn sich in der zweiten Lebenswoche der Welpen die Augen und Ohren öffnen, entwickelt sich auch der Gleichgewichtssinn. Die Welpen richten sich auf und versuchen aufzustehen und zu laufen. Auch beginnen sie sich für Umfeld und ihre Umwelt zu interessieren.

Ab der dritten Woche erweitern die Welpen ihren Radius. Sie können jetzt laufen, kratzen und versuchen zu klettern. Die Milchzähne beginnen durchzubrechen.

Die Schlafpausen werden kürzer, sie nehmen aktiv Kontakt zu ihren Geschwistern auf und sie können schon knurren und "bellen".

Jetzt öffnen wir die Wurfkiste, sodass die Kleinen den Wurfraum erkunden können. Auch die ersten Spielzeuge kommen zum Einsatz.Wir Züchter sind beliebte "Studienobjekte" zum Schnüffeln, Klettern und Kuscheln.

Wenn bei unserem Winterwurf das Wetter mitmacht, ziehen die Welpen mit ihrer Wurfkiste nach drei Wochen in den Anbau und haben so den Garten und die Terasse als Abenteuerspielplatz zur Verfügung. Der Aktionsradius der Welpen wird immer größer und wir geben ihnen nach und nach immer mehr Raum. Dabei geben wir ihnen lediglich die Möglichkeit, Neues zu erkunden und drängen sie zu nichts.

Ganz wichtig ist, die Welpen nicht zu überfordern, sondern jedem Welpen sein eigenes Tempo zu überlassen. So können wir auch schon unterschiedliche Temperamente beobachten. Unterschiedliche Untergründe, der Sandhügel und vielfältige Spielgeräte sind zu erobern und fördern die Entwicklung.

In der vierten Woche sind die Welpen körperlich schon sehr weit entwickelt, die Milchzähne sind durchgebrochen und sie können schon festere Nahrung kauen und knabbern. Jetzt beginnen sie uns Menschen auch als Sozialpartner wahrzunehmen und reagieren auf Lockrufe.

Sie reagieren jetzt auf Geräusche und Bewegungen. Wichtig bleibt die Dosierung der neuen Reize. Immer wieder müssen wir uns klar machen, für die Welpen ist fast alles noch das ERSTE Mal, die ERSTE Begegnung in ihrem Leben.

Zum Beispiel reizt ein neues Spielzeug im Welpenauslauf die Welpen ihre Angst vor Fremden zu überwinden. Das sind wichtige grundlegende Erfahrungen, die die Kleinen erleben sollen. Der eigenen Angst zu begegnen und gezogen durch die eigene Neugierde und den eigenen Erkundungsdrang eine Aufgabe zu bewältigen, sind grundlegende Erfahrungen. Welpen, die selber erfahren, dass sie aus eigenem Antrieb Positives erleben, können so später zu selbstbewussten und souveränen Hunden heranwachsen.

Nun werden die Kleinen "für die Öffentlichkeit freigegeben" und bekommen Besuch von fremden Menschen, die mit ihnen schmusen und unter unserer Anleitung mit ihnen spielen. Besonders Kinder sind nun gern gesehene Gäste. Wir sind natürlich immer dabei und achten auch darauf, dass die Welpen sich zurückziehen können. Auch jetzt brauchen die Kleinen noch viel Schlaf um die neuen Erlebnisse zu verarbeiten.

Ab der 4. Lebenswoche können Sie, liebe Welpenkäufer, die Aufzucht der Welpen hautnah miterleben. Bei kleinen Ausflügen mit den Welpen können Sie vielleicht auch schon aktiv mithelfen und erste Erfahrungen zusammen mit "Ihrem" Welpen machen. Genauso lernt der Welpe, dass es Spaß macht, gemeinsam mit Ihnen etwas zu unternehmen. So können Sie bereits erste zarte Bande zu Ihrem neuen Familienmitglied knüpfen und dem Kleinen fällt der spätere Umzug nur noch halb so schwer.

In der fünften Woche werden die Kleinen immer geschickter und mutiger. Sie dehnen ihren Radius weiter aus und wollen beschäftigt werden.

Bitte jeden Tag ein neues Abenteuer!

Wir Züchter sind jetzt gefragt, gezielt die Kleinen zu fördern. Optische und akustische Reize, die im Haushalt und in der Umwelt vorkommen, lernen die Welpen jetzt kennen. zum Beispiel die Geschirrspülmaschine, Staubsauger, Radio. Bei uns in der Gärtnerei natürlich auch Schubkarre und Spaten...

Wir beginnen auch beim Kuscheln mit den "Doktorspielen". Das heisst ich untersuche die Ohren und Pfoten, gucke ins Mäulchen. So lernen die Welpen früh, sich überall vom Menschen anfassen zu lassen. Wenn sie nass geworden sind, werden sie sanft frottiert und die Pfoten werden mit dem Handtuch getrocknet oder auch mit Wasser vorsichtig abgespült. So lernen sie auf spielerische Art und Weise, dass auch das zu ihrem Leben dazu gehört.

Neben Schlafen und Fressen, ist das Spielen mit den Wurfgeschwistern jetzt die Hauptbeschäftigung. Sie erlernen jetzt die Hundesprache und das Einschätzen des anderen durch seine Bewegungen. Sie üben wie hund droht, angreift oder sich unterwirft. Das Sozialverhalten bildet sich heraus. Die Welpen spielen nicht nur "zufällig" miteinander. Sie nehmen unterschiedliche Rollen ein. So lernen sie wie sie sich durchsetzten müssen, aber auch wie hund mal verliert.

Auch die Mutterhündin ist Spielpartnerin, sie regelt Rangeleien unter den Kleinen, massregelt auch mal die ganz Frechen oder fördert die Zaghaften heraus. Die Kleinen zeigen jetzt auch durch ihr Verhalten ihr individuelles Wesen.

Wir als Züchter greifen so wenig wie möglich ein und beobachten hauptsächlich, wenn die Welpen miteinander spielen. Wenn die Welpen mit uns spielen, müssen wir uns aber nicht alles Gefallen lassen. Die Milchzähne sind nämlich spitz!

Ab der sechsten Woche wollen die Welpen ins Leben.

Sie erobern täglich mehr an Fähigkeiten und fordern uns Züchter enorm. Sie brauchen jetzt viel Platz, sie wollen wissen was hinter dem Welpengatter ist. Sie können nämlich jetzt schon gut klettern und noch besser buddeln. Wo verschwindet Mama hin, ist der Kater zum Spielen geeignet ...?

Die Abenteuerlust und Neugierde prägt ihr Verhalten. Unserer Phantasie ist jetzt keine Grenzen gesetzt. Unterschiedliche Bodenbeläge, wie z.B. Luftmattazen (wackelt so schön), verschieden Räume (Kartons, Tunnel, Kisten) und Spielzeuge. Immer wieder neue und spannende Spielzeuge!

Auch hier bleibt es wichtig, die Welpen selbst entscheiden zu lassen, in welchem Tempo was und wie erkundet wird. Je mehr die Kleinen sich selbst erproben dürfen, desto mehr können sie in ihrem gesamten Leben selbstständig neuen Herasuforderungen begegnen.

In der siebten und achten Woche beginnt für die Welpen der Schritt in das Unbekannte. Jetzt machen wir gemeinsame Spaziergänge und Ausflüge ausserhalb unseres Grundstückes. Auch das Autofahren wird auf kleinen Ausflügen geübt. Allen voran ist immer die Mutterhündin. Ihr folgen die Kleinen instinktsicher und gucken was Mama macht.

Jetzt ist auch die Zeit, dass die Welpen einzeln gefördert werden. Wir nehmen die Kleinen einzeln mit in die Küche und Wohnzimmer und erkunden dort alles. Auch Spaziergänge im Garten werden jetzt alleine gemacht. So lernen sie, sich auch ohne Mama und Geschwister selbstbewusst und sicher den Herausforderungen des Alltags zu stellen.

Im Alter von 8 Wochen bildet sich das Gruppenverhalten heraus. Die Welpen beginnen, erste Anfänge einer Rangordnung zu entwickeln. Nun zeigt sich, wer dazu neigt sich zu wehren, ernsthaft zu kämpfen oder klein beizugeben.

Mit Blick auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung gewöhnen wir die Welpen an verschiedene Futterarten, so daß die zukünftigen Besitzer selber entscheiden können, ob sie Trocken- oder Naßfutter verwenden wollen oder lieber selber kochen möchten.

Die achte Woche ist aufregend für die Welpen. Da es jetzt ja bald in die neuen Zuhause geht, besuchen wir unsere Tierärztin. Dort werden die Kleinen geimpft und gechipt. Die Zuchtwartin kommt das letzte Mal zur Wurfabnahme.

Und nach Ende der achten Woche geht es in die neuen Zuhause. Wir als Züchter müssen schweren Herzens Abschied nehmen und freuen uns gleichzeitig, wenn die Kleinen zu "ihren" Menschen umziehen!